Vitamin B – Biotin, B12 und B-Komplex gezielt füttern

Vitamin B-Komplex in der Pferdefütterung

Der Vitamin B-Komplex setzt sich aus zahlreichen Vitaminen der B Gruppe zusammen. Diese B-Vitamine kommen – bis auf Vitamin B 12, dies wird im Darm synthetisiert – im Futter vor. Der Buchstabe B bei B-Vitaminen leitet sich von der Krankheit Beri-Beri ab. Ende des 19. Jahrhunderts stellte man fest, dass ein Mangel an Vitamin B1 zu dieser Krankheit führt, die sich durch Lähmungen und Krämpfe äußert.

Die B-Vitamine (B1, B2, B6, Niacin, Biotin, Pantothensäure, Folsäure, Vitamin B12) sind Bestandteile von Enzymen und Coenzymen. Sie sorgen beim Pferd so für einen störungsfreien (Kohlenhydrat-) Stoffwechsel. Am bekanntesten ist der B-Komplex für seine positive Wirkung auf Haut, Haare, Horn und Nerven.

Die wasserlöslichen B-Vitamine werden bei Überschuss ausgeschwemmt. Es kommt nicht zu toxischen Ansammlungen im Körper wie bei den fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K. Der Körper ist auf eine kontinuierliche Zufuhr angewiesen. Die Bakterien im Dickdarm des Pferdes produzieren in der Regel genügend für den eigenen Bedarf, vorausgesetzt, der Darm arbeitet störungsfrei. Bei Pferden mit Durchfall oder Kotwasser kann zusätzlich ein Vitamin B-Komplex sehr förderlich für die Genesung sein.

Ein Mangel an Vitamin B beim Pferd kann z. B. durch schlechtes Futter, hohen Kraftfutter-/ geringen Raufutteranteil, Stress oder Verdauungsstörungen ausgelöst werden. Die Symptome eines Vitamin B-Mangels sind ähnlich: Futteraufnahme und Leistungsfähigkeit sinken, brüchiges Horn und diverse zentral-nervöse Störungen.

B-Vitamine in der Pferdefütterung

Das am häufigsten an Pferde verfütterte B-Vitamin ist das Biotin. Es stärkt das Horn und sorgt für einen elastischen und belastbaren Huf.
Im Sommer eignen sich B-Vitamine zum Schutz der Haut. Sie machen die Haut widerstandsfähiger und die geruchsintensiven B-Vitamine bilden mit Knoblauch und dem Pferdeschweiß einen für lästige Insekten unangenehmen Geruch auf der Haut.

Bei nervösen Pferden haben sich Vitamin B12 und Niacin bewährt. Sie verbessern die Energieversorgung und die Funktionsfähigkeit der Nervenzelle. Außerdem regulieren sie die Informationsübertragung von Zelle zu Zelle.

Ein erhöhter Bedarf an B-Vitaminen beim Pferd besteht, wenn Nervenzellen z.B. Borelliose oder durch Quetschungen geschädigt sind. Hier helfen B-Vitamine bei der Regeneration. Die Zellen regenerieren sich nur sehr langsam, deshalb ist eine längerfristige Zufütterung sinnvoll.