Alter ist keine Krankheit

Das älteste Pferd dürfte Old Billy gewesen sein, der Anfang des 19. Jahrhunderts in England unglaubliche 62 Jahre alt wurde. Das Leibpferd Condé von Friedrich dem Großen erreichte immerhin noch stolze 41 Jahre. Solche Pferde sind sicherlich die Ausnahme, aber Pferde, die weit über 20 Jahre alt werden, sind keine Seltenheit. Wichtig ist es, dass sich Besitzer auf die Anforderungen älterer Pferde einstellen.

Der Bewegungsapparat

Den Grundstein für gesunde Knochen, Sehnen und Bänder legen verantwortungsvolle Reiter bereits beim jungen Pferd. Bei zu frühem Anreiten oder zu hohen Belastungen in jungen Jahren sind Gliedmaßenerkrankungen vorprogrammiert. Bei Lahmheiten sollte immer der Tierarzt hinzugezogen werden. Normal ist hingegen eine gewisse Steifheit im Alter oder rheumatische Beschwerden. Gefragt ist hier wohldosierte Aufwärmarbeit, eventuell helfen wärmende Bandagen direkt auf betroffene Gelenke.

Die Verdauung

Wie alte Menschen haben alte Pferde oft einen empfindlichen Magen. Deshalb: leichtes Futter (keine Gerste und Mais) mehrmals täglich anbieten. Gutes Heu ist das beste Grundfutter!

Zahnprobleme

Eine spitzere Zahnstellung erschwert das Abzupfen des Grases, die Backenzähne können härtere Nahrung nicht mehr gut zerkleinern. Zahnhaken (scharfe Kanten an den Backenzähnen) können Schmerzen verursachen. Deshalb: regelmäßige Zahnkontrolle. Das Futter entsprechend zerkleinern bzw. auf Brei (z.B. aus aufgeweichten Graspellets, Weizenkleie, Mineralfutter und etwas vorgemischtem Pferdemüsli) umstellen.

Der Stoffwechsel

Da der Stoffwechsel nicht mehr so gut funktioniert, neigen ältere Pferde dazu, schneller zu frieren. Tragen Sie dem erhöhten Wärmebedarf Rechnung indem Sie in der kälteren Jahreszeit für einen windgeschützten Platz sorgen. Senioren, die trotzdem frieren, benötigen eine Decke.

Der Kreislauf

Vermeiden Sie an heißen oder schwülen Tagen sowie in Zeiten des Fellwechsels eine Überbeanspruchung. Wohl dosierte Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung, Lunge und Herz werden mit ausreichend Sauerstoff bzw. Blut versorgt.

Wann ist ein Pferd alt?

Irgendwann kommt der Tag, da stellen Sie fest: Mein Pferd ist alt. Sie bemerken graue Haare um die Augen und um das Maul, tiefere Grübchen über den Augen, ansatzweise einen Senkrücken und vielleicht auch ein allgemeines Nachlassen der Leistungsfähigkeit. Wie alt ist Ihr Pferd zu diesem Zeitpunkt? 15 Jahre? Oder bereits 20? Hier gibt es keine Standardantwort. Falsch ausgebildet und trainiert kann ein Pferd bereits mit fünf Jahren „alt und verbraucht“ sein.

Andererseits beeinflussen eine ausgewogene Ernährung, die artgerechte Haltung sowie eine sorgfältige, dem Alter angepasste Ausbildung und Bewegung die Länge eines Pferdelebens sicherlich positiv. Robustpferde und Ponys werden im Durchschnitt etwas älter als Warmblüter.

Pferdealter in Menschenjahren

Die folgende Tabelle dient lediglich als Richtwert und gilt für Warmblutpferde.

PferdMenschVerhältnis
1 Jahr4 Jahre4:1
10 Jahre30-40 Jahre4:1
15 Jahre50 Jahre3,3:1
20 Jahre60 Jahre3:1
25 Jahre70 Jahre2,8:1
30 Jahre80 Jahre2,7:1
35 Jahre90 Jahre2,5:1

Das ältere Pferd

Angsthase, Sturkopf oder Professor?
Von jedem etwas, werden jetzt sicherlich viele sagen! Im betagten Alter haben die Pferde eigentlich schon viel gesehen und erlebt. Wir wundern uns deshalb wieso Pferde im Alter häufiger erschrecken. Die Pferde fangen an schlechter zu sehen und zu hören, sie merken, dass sie nicht mehr so fit sind wie früher. In der freien Wildbahn könnte diese mangelnde Agilität und Reaktionsfähigkeit das Todesurteil sein. Deshalb rennen ältere Pferde gerne vor der Gefahr weg. Eine andere Methode der Gefahr aus dem Weg zu gehen ist sie zu meiden, das wird von uns häufig als störrisch interpretiert, es ist aber nichts anderes als eine Schutzfunktion. Dann gibt es noch den Professor, das Pferd was viel erlebt hat und uns falsche Hilfen verzeiht uns die richtigen lehrt und mit seiner Abgeklärtheit durch das Leben trägt.

Ältere Pferde bedarfsgerecht ernähren?

Bei älteren Pferden nimmt die Leistungsfähigkeit des Organismus ab. Dies gilt besonders für den Verdauungskanal (Zähne, Motorik des Darms) aber auch für Herz und Nieren sowie den Bewegungsapparat. Aufgrund geringerer spontaner Aktivität verringert sich der Energiebedarf. Die Zufuhr kann bis zu 20 Prozent gesenkt werden.

Als Rauhfutter möglichst früh geerntetes Heu anbieten. Aufgrund der geringeren Verdaulichkeit ist Stroh weniger geeignet. Bei schlechten Backenzähnen gehäckselte Grassilage verwenden.

Die Mengenelementversorgung gilt als ausreichend, allerdings sollten bei den Spurenelementen die Rationen von Zink und Selen auf das Doppelte der Norm angehoben werden. Erhöht werden sollten auch die Vitamine A und E. Eine Zufuhr von B-Vitaminen ist ratsam, ebenso wie Vitamin C (nach Infektionen).

Möglichst nur schmackhafte und qualitativ hochwertige Futtermittel verwenden. Diese sind in kleineren Mengen, drei bis viermal täglich zu füttern.

Ältere Pferde: 7 Tipps zur richtigen Fütterung

Angefangen von Zahnproblemen bis hin zur nachlassenden Darmtätigkeit kann die richtige Fütterung die Alterungsprozesse am Verdauungskanal zwar nicht rückgängig machen, diese aber verzögern:

  • Erhöhen Sie die Futtermenge um zehn bis 15 Prozent.
  • Füttern Sie öfter, aber kleinere Mengen.
  • Achten Sie auf schmackhaftes, sauberes und gut verdauliches Futter (mehr Heu, wenig Stroh!).
  • Sorgen Sie für eine ausreichende Zufuhr an Mineralstoffen und Vitaminen, am besten mit einem speziellen Mineralfutter für Senioren. Dabei sollte die Zufuhr von Zink und Selen sowie der Vitamine A, E und C erhöht werden. Calcium-Überschuss vermeiden!
  • Erhöhen Sie die Protein-Zufuhr um etwa 10 bis 20 % (hochwertige Eiweiße wie Soja– oder Leinschrot einsetzen).
  • Setzen Sie als Energielieferanten hochwertige Öle ein (Weizenkeimöl, Leinöl).
  • Achten Sie auf eine ausreichende Aufnahme von Rauhfutter. Kann Ihr Pferd Heu nicht mehr richtig kauen, dann können eingeweichte Heucobs gute Dienste leisten.
Ältere Pferde: Die „Top Ten für mehr Vitalität“
  1. Auf Veränderungen von Körper und Psyche muss gewissenhaft geachtet werden.
  2. Liebevolle Fürsorge und regelmäßige Pflege sollten selbstverständlich sein; egal ob das Pferd noch genutzt wird oder nur auf der Koppel steht.
  3. Mäßige aber regelmäßige Bewegung hält den Organismus in Schwung.
  4. Gründliches Putzen regt die Durchblutung der Haut an und ist eine große Hilfe im Fellwechsel.
  5. In Abständen sollte die Haut untersucht werden, um mögliche Tumore frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.
  6. Auch alte Pferde brauchen regelmäßige Hufpflege und fachgerechte Bearbeitung der Hufe.
  7. Einmal im Jahr sollten Zähne und Gebiss kontrolliert und, wenn erforderlich, behandelt werden.
  8. Zuverlässiges Wurm- und Impfmanagement ist auch im Alter unentbehrlich.
  9. Die Fütterung muss auf die Bedürfnisse des alten Pferdes abgestimmt werden.
  10. Sozialkontakte sind ein Grundbedürfnis der Pferde – das ändert sich im Alter nicht. Die passende Gesellschaft fördert das Wohlbefinden. (aus: „Alte Pferde“ von Sabine Heüveldop/Annette Hackbarth)

Von jedem etwas, werden jetzt sicherlich viele sagen! Im betagten Alter haben die Pferde eigentlich schon viel gesehen und erlebt. Wir wundern uns deshalb wieso Pferde im Alter häufiger erschrecken. Die Pferde fangen an schlechter zu sehen und zu hören, sie merken, dass sie nicht mehr so fit sind wie früher. In der freien Wildbahn könnte diese mangelnde Agilität und Reaktionsfähigkeit das Todesurteil sein. Deshalb rennen ältere Pferde gerne vor der Gefahr weg. Eine andere Methode der Gefahr aus dem Weg zu gehen ist sie zu meiden, das wird von uns häufig als störrisch interpretiert, es ist aber nichts anderes als eine Schutzfunktion. Dann gibt es noch den Professor, das Pferd was viel erlebt hat und uns falsche Hilfen verzeiht uns die richtigen lehrt und mit seiner Abgeklärtheit durch das Leben trägt.

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Gleicht einen durch die Fütterung bedingten Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen bedarfsgerecht für ältere Pferde aus und beugt diesem Mangel vor.

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