Wenn die Muskulatur streikt

Es gibt verschiedene Muskelstoffwechselstörungen, die sich von den Symptomen her ähneln, aber andere Ursachen haben.

Symptome:

  • Schwitzen
  • Muskelzittern, Muskelkrämpfe
  • Unwillig zu laufen, bis zu bewegungsunfähig
  • Dunkler Harn (Muskelfarbstoff Myoglobin im Blut)

Bei Kreuzverschlag oder fachlich korrekt Rhabdomyolyse unterscheidet man zwei Formen:

Akuter, sporadischer Kreuzverschlag:

Tritt zum einen nach Überlastung auf (Überforderung) oder als die typische Montagskrankheit (Stehtag, volle Futterration). Die Muskelüberlastung und eine Elektrolytimbalance führen zu starken Muskelverkrampfungen, die Tiere können sich kaum noch bewegen.

Chronisch, wiederkehrender Verschlag (auch RER- Recurrent exertional Rhabdomyolysis):

Häufig erblich bedingt und betrifft meist Rennpferde (Vollblüter, Araber; nervöse Pferde) aber auch Warmblüter. Auffällig ist, dass überwiegend junge Stuten betroffen sind. Mineralstoffimbalancen (Elektrolyte, Calcium) und Kraftfutter beeinflussen den Verschlag. Die Anzeichen sind deutlich milder als bei der akuten Verlaufsform. Das Problem tritt häufig bei Pferden in gutem Trainingszustand auf.

PSSM- Zuckerspeicherkrankheit

PSSM (Polysaccharid Speicher Myopathie) ist eine Stoffwechselstörung bei der zu viel Glykogen (Speicherform des Zuckers) in der Muskulatur eingelagert wird. Von PSSM sind vor allem die typischen Westernpferde wie Quarter Horses, Paints und Appalosas betroffen, auch andere „ruhige“ Pferdetypen wie Kaltblüter. Das Tückische an der Krankheit ist, dass die Symptome nicht immer einem typischen Verschlag ähneln. Die Pferde zeigen sich häufig bewegungsunlustig, steif und lustlos.

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