Das Heu – Die Basis einer gesunden Pferdefütterung

Heu gilt als das wichtigste Pferdefutter. Dabei spielt die Faserlänge des aufgenommenen Grases für die Verdauung des Pferdes eine große Rolle, denn ab 30 Zentimeter Länge ist das Gras so rohfaserreich, dass es hervorragend die Darmgesundheit unterstützt. Die im Heu reichlich enthaltene fermentierbare Rohfaser (Cellulose, Hemizellulose) sorgt für ausreichend Energie (Heu liefert etwa 7 bis 8 Megajoule pro Kilogramm) über die gebildete Essig- und Propionsäure. Für das Pferd ist qualitativ hochwertiges Heu der wichtigste und zuverlässigste Energielieferant. Auch wenn Hafer- oder Weizenkleie, Getreidespelzen oder Sonnenblumenschalen große Mengen an Rohfaser enthalten, können sie strukturiertes kaufähiges Heu nicht vollständig ersetzen. Heu führt zu gutem Kauverhalten und dient der Einspeichelung und damit der Bildung von Magen- und Verdauungssäften. Die sperrige Raufutterstruktur dient einem geregelten Transport durch den Darm und regt die Darmperistaltik an, was mit strukturarmem Futter wie jungem Gras oder hohe Getreidemengen in der Ration nicht möglich wird. Letzteres kann sogar die Darmpassage beschleunigen, die Darmperistaltik verringern und die Darmflora schädigen. Aber auch zu grobes Strukturfutter wie ligninreiches Stroh verringert die Verdaulichkeit der übrigen Nährstoffe. Anschoppungskoliken drohen, wenn große Mengen Heu zugunsten Strohs eingespart werden.

Der Elektrolytlieferant

Pferde, die ausreichend mit Heu gefüttert werden, verfügen über ein großes Wasser- und Elektrolytreservoir, von dem sie vor allem im Distanzsport oder auf langen Transporten und Turnieraufenthalten profitieren. Das im Allgemeinen kaliumreiche Heu gilt naturheilkundlich gesehen als Basenbildner. Eine rohfaserreiche Fütterung ist für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt von größter Bedeutung und beugt langfristig Verspannungen, Entzündungen, Gelenk- und Verdauungsproblemen, sowie der gefürchteten Hufrehe vor. Das Einspeicheln des Heus im Maul führt zur Sekretion von Magensäften. Dabei wird aus Kochsalz (Natriumchlorid) Salzsäure und Natriumbicarbonat gewonnen. Das Natriumbicarbonat dient der Entsäuerung und Entschlackung des Bindegewebes.

Heuqualität und -bergung

Das im Mai aufschießende Gras sollte als Pferdefuttermittel erst Mitte bzw. Anfang Juni geerntet werden. Es ist am Verblühen und beginnt bereits auszusamen. Der Anteil an Rohfaser ist genügend hoch (mind. 20 Prozent) und der Rohproteingehalt hat seit dem Schossen konstant abgenommen. Das Verhältnis Calcium zu Phosphor verschiebt sich zugunsten des Calciums und liegt damit für Pferde besonders günstig. Über die Grassamen ist es reich an essentiellen Omega-3-Fettsäuren.

Vor der Blüte geerntet

Heu, das für Milchkühe vor der Blüte geerntet wird, ist spurenelementreicher, enthält aber für das Pferd zu wenig Rohfaser und zu viel Protein. Mit der Vegetationsphase steigt der Gehalt an Trockensubstanz im Gras und der Gehalt an Spurenelementen sinkt.

Während der Blüte geerntet

Heu, das während der Blüte geerntet wurde, kann bei empfindlichen Pferden zu allergischen Reaktionen auf die darin befindlichen Blütenpollen führen.

Nach dem Aussamen geerntet

Nach dem Aussamen geerntetes Heu ist mikronährstoffarm, der Gehalt an essentiellen Fettsäuren ist durch den Verlust der Grassamen geringer und die Verrottung des Grashalms hat bereits begonnen und birgt die Gefahr einer Pilzkontamination vom bodennahen Halm aus.

Die Heubergung

Heu sollte möglichst trocken (Restfeuchte unter 15 Prozent), staubarm, frei von giftigen Unkräutern und weitestgehend frei von schädlichem Keimbefall und sein. Das Heu sollte während der Trocknung nicht mehr als einmal beregnet (Staubbildung beim Brechen der Halme durch gehäuftes maschinelles Wenden), sowie trocken eingebracht und gelagert werden (Schimmelallergie bzw. Vergiftungen durch Schimmelbildung im feuchten Milieu).

Die Heutrocknung

Unterschieden wird die Bodentrocknung, so hauptsächlich üblich und arbeitswirtschaftlich günstig, von der Reutertrocknung, bei dem das gemähte, angetrocknete Gras auf Reuter (Holzständer) gepackt wird, wie man es in alten Heimatfilmen noch sieht. Bei der Unterdachtrocknung wird das Heu in der Tenne nachgetrocknet. Die schonende Einbringung vom losen Heu mit der Hand im Gegensatz zur maschinell betriebenen Bodentrocknung schon das Mähgut. Gräser- und Kräuterblätter werden nicht so stark gebrochen, Grassamen und Blattanteile bleiben dem Heu erhalten und dienen dem Pferd als Nährstoffquelle. Durch das Trocknen wird der Wassergehalt des Heus auf 15 Prozent abgesenkt. Der Trocknungsprozess sollte innerhalb kurzer Zeit erfolgen, damit so wenige Mikroorganismen wie möglich aktiv sind. Eine Trocknung innerhalb von zwei bis drei Tagen ist natürlich wesentlich besser als eine Trockenzeit von ein bis zwei Wochen.

Die Heulagerung

Während der sogenannten Schwitzphase, einem Zeitrahmen von etwa sechs bis acht Wochen tritt die Keimruhe ein. Vorhandene Mikroorganismen verkapseln sich oder sterben ab. Das Heu kann nicht mehr gären und kann dann verfüttert werden. Je stärker das Heu in Ballen gepresst ist, desto länger dauern Trocknung und der Eintritt der Keimruhe.

© Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand

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