Alte Pferde – Tipps zur Fütterung

Angefangen von Zahnproblemen bis hin zur nachlassenden Darmtätigkeit kann die richtige Fütterung die Alterungsprozesse am Verdauungskanal zwar nicht rückgängig machen, diese aber verzögern:

  • Erhöhen Sie die Futtermenge um 10 bis 15 Prozent, sollte das Pferd abnehmen.
  • Füttern Sie öfter, aber kleinere Mengen.
  • Achten Sie auf schmackhaftes, sauberes und gut verdauliches Futter (mehr Heu, wenig Stroh!).
  • Sorgen Sie für eine ausreichende Zufuhr an Mineralstoffen und Vitaminen, am besten mit einem speziellen Mineralfutter für Senioren. Dabei sollte die Zufuhr von Zink und Selen sowie der Vitamine A, E und C erhöht werden. Calcium-Überschuss vermeiden!
  • Erhöhen Sie die Protein-Zufuhr um etwa 10 bis 20 % (hochwertige Eiweiße wie Soja– oder Leinschrot einsetzen).
  • Setzen Sie als Energielieferanten hochwertige Öle ein (Weizenkeimöl, Leinöl).
  • Achten Sie auf eine ausreichende Aufnahme von Raufutter. Kann Ihr Pferd Heu nicht mehr richtig kauen, dann können eingeweichte Heucobs bzw. Heu-Flakes gute Dienste leisten.

>>Hier ein Überblick möglicher Futterzusätze für ältere Pferde<<<

Das älteste Pferd dürfte Old Billy gewesen sein, der Anfang des 19. Jahrhunderts in England unglaubliche 62 Jahre alt wurde. Das Leibpferd Condé von Friedrich dem Großen erreichte immerhin noch stolze 41 Jahre. Solche Pferde sind sicherlich die Ausnahme, aber Pferde, die weit über 20 Jahre alt werden, sind keine Seltenheit. Wichtig ist es, dass sich Besitzer auf die Anforderungen älterer Pferde einstellen.

Der Bewegungsapparat beim alten Pferd
Den Grundstein für gesunde Knochen, Sehnen und Bänder legen verantwortungsvolle Reiter bereits beim jungen Pferd. Bei zu frühem Anreiten oder zu hohen Belastungen in jungen Jahren sind Gliedmaßerkrankungen vorprogrammiert. Bei Lahmheiten sollte immer der Tierarzt hinzugezogen werden. Normal sind hingegen eine gewisse Steifheit im Alter oder rheumatische Beschwerden. Gefragt ist hier wohldosierte Aufwärmarbeit, eventuell helfen wärmende Bandagen direkt auf betroffene Gelenke.

Die Verdauung beim alten Pferd
Wie alte Menschen haben alte Pferde oft einen empfindlichen Magen. Deshalb: leicht verdauliches Futter (Gerste und Mais nur aufgeschlossen verfüttern) mehrmals täglich anbieten. Gutes Heu ist das beste Grundfutter!

Zahnprobleme beim alten Pferd
Eine spitzere Zahnstellung erschwert das Abzupfen des Grases, die Backenzähne können härtere Nahrung nicht mehr gut zerkleinern. Zahnhaken (scharfe Kanten an den Backenzähnen) können Schmerzen verursachen. Deshalb: regelmäßige Zahnkontrolle. Das Futter entsprechend zerkleinern bzw. auf Brei (z.B. aus aufgeweichten Graspellets, Weizenkleie, Mineralfutter und etwas vorgemischtem Pferdemüsli) umstellen.

Der Stoffwechsel beim alten Pferd
Da der Stoffwechsel nicht mehr so gut funktioniert neigen ältere Pferde dazu, schneller zu frieren. Tragen Sie dem erhöhten Wärmebedarf Rechnung indem Sie in der kälteren Jahreszeit für einen windgeschützten Platz sorgen. Senioren, die trotzdem frieren, benötigen eine Decke.

Der Kreislauf beim alten Pferd
Vermeiden Sie an heißen oder schwülen Tagen sowie in Zeiten des Fellwechsels eine Überbeanspruchung. Wohl dosierte Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung, Lunge und Herz werden mit ausreichend Sauerstoff bzw. Blut versorgt.

Ältere Pferde richtig füttern
Die Frage, wie ältere Pferde richtig gefüttert werden sollen, wir häufig gestellt. Bei älteren Pferden nimmt die Leistungsfähigkeit des Organismus ab. Dies gilt besonders für den Verdauungskanal (Zähne, Motorik des Darms) aber auch für Herz und Nieren sowie den Bewegungsapparat. Aufgrund geringerer spontaner Aktivität verringert sich der auch Energiebedarf des alternden Pferdes. Bei Pferden, die vorher aktiv geritten wurden und nun altersbedingt in „Rente“ gehen kann die Zufuhr von Energie um bis zu 20 Prozent gesenkt werden.

Als Rauhfutter eignet sich insbesondere möglichst früh geerntetes Heu. Aufgrund der geringeren Verdaulichkeit ist Stroh weniger geeignet. Bei schlechten Backenzähnen können auch gehäckselte Grassilage oder MASTERHORSE HEU-FLAKES verwendet werden.

Füttern Sie möglichst nur schmackhafte und qualitativ hochwertige Futtermittel. Diese sollten idealerweise in kleineren Mengen in mindestens drei bis vier Portionen pro Tag gefüttert werden.

Vitalstoffversorgung bei älteren Pferden
Die Mineralversorgung gilt als ausreichend, allerdings sollten bei den Spurenelementen die Rationen von Zink und Selen auf das Doppelte der Norm angehoben werden. Erhöht werden sollten auch die Vitamine A und E. Eine Zufuhr von B-Vitaminen ist ratsam, ebenso wie Vitamin C (nach Infektionen). Daher ist es sinnvoll ein für alte Pferde spezielles Mineralfutter zu verwenden. Dies nimmt auf die erhöhten Bedürfnisse alter Pferde Rücksicht und beugt Mangelerscheinungen zuverlässig vor.

Möglichst nur schmackhafte und qualitativ hochwertige Futtermittel verwenden. Diese sind in kleineren Mengen, drei bis viermal täglich zu füttern.

Senioren richtig und lebenslustig füttern

Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand©

Das alte Pferd – hochbetagt und welterfahren
Ältere Pferde sind interessante Freizeitpartner. Ihre Lebenserfahrung hat sie klug gemacht. Sie wissen, was der Reiter erwartet. Zuverlässig und lektionstreu übernehmen sie die Verantwortung auch für manchen Reitanfänger. Wortloses Verstehen in kritischen Situationen macht die Partnerschaft zwischen Reiter und Pferd entspannt und sicher.

Was ist alt?
Wenn ein Pferd 12 oder 14 Jahren alt wird, merkt der aufmerksame Pferdebesitzer, dass sein Pferd nicht mehr das Jüngste ist. Die ersten alters-, bzw. nutzungsbedingten Zipperlein treten auf, spezielle chronische Prozesse entwickeln sich. Auch wenn der Anteil der über 30jährigen Pferde dank vor allem guter Raufutteralternativen steigt, kann man ein Pferd als alt bezeichnen, wenn es 20 Jahre alt ist. Der Prozess des Älterwerdens zeigt sich individuell bei jedem Pferd anders. Dabei spielt die vorangegangene Fütterung, der sportliche Einsatz und die allgemeine körperliche Gesundheit eine große Rolle.

Durch Fütterungsfehler kann man schneller altern
Überlastungen, verschleppte Infektionen, eine nicht bedarfsgerechte Fütterung aber auch die maßlose Überfütterung zeigen sich im Alter in Form chronischer Erkrankungen. Spat, Arthrose, Bronchitis, Verdauungsprobleme oder Altersekzem schleichen sich ein und beeinträchtigen das Wohlbefinden des Pferdes.

Äußerliche Zeichen des Älterwerdens
Auch äußerlich wandelt sich das alte Pferd. Es ändern sich Farbe und Struktur des Fells. Der Fellwechsel beginnt früher und endet später. Das Deckhaar wird deutlich länger und verliert an Dichte. Erste graue Haare zeigen sich im Gesicht. Bei vielen Pferden wird das Haar lockiger. Der Bewegungsablauf wird stumpfer und oft sind die ersten Schritte aus dem Stall klamm. Die Zeit, in der sich das Pferd warm- bzw. einläuft, wird immer länger. Die Muskulatur baut ab und magere Pferde werden noch schwerfuttriger. Es zeigen sich die Rippenbögen und die Rückenwirbel sind nicht mehr von Muskeln eingebettet.

Die gute Nachricht
Der Begriff „Anti-Aging-Strategie“ klingt irgendwie abgedroschen, Fakt ist jedoch, dass man die Zeichen des Älterwerdens auch bei bereits schon wirklich in die Jahre gekommenen Pferden überraschenderweise abmildern bzw. zu einem gewissen Teil rückgängig machen kann. Das heißt: die Zeichen der Zeit können durch eine entsprechende Ernährung nicht nur hinausgezögert sondern teilweise wieder beseitigt werden. Dazu ist zunächst eine wirklich bedarfsgerechte Ernährung notwendig, die zusätzlich die durch die Jahre entstandenen Mängel mit bestimmten Nährstoffen großzügig ausgleicht.

Dem Alter angepasste Fütterung
Zudem ändern sich mit dem Alter die Nährstoffbedürfnisse des Pferdes. Wie beim Menschen wird der Energiebedarf geringer, da der Grundumsatz sinkt. Es steigt jedoch der Bedarf an qualitativ hochwertigen Vitalstoffen, wie essentiellen Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und bioaktiven Substanzen für die Regeneration. Bei den Mengenelementen ist besonders auf die Deckung des Bedarfs an Magnesium zu achten. Magnesium ist gerade beim alten Pferd wichtig für die Intaktheit der Herzfunktion. In Verbindung mit Vitamin E und Kräutern wie Weißdorn, Ginseng oder Melisse sowie biologisch aktiven Nährstoffen aus Traubenkernen und Grünteeextrakt können angelaufene Beine und Wetterfühligkeit und die damit verbundene Gefahr von Koliken vermieden werden.

Aktiv durch Spurenelemente und Kräuter
Der Bedarf an Spurenelementen, insbesondere an Zink, Kupfer, Selen, Mangan und Kobalt steigt. Wird der Bedarf nicht gedeckt, kommt es zu schlechterem Hufwachstum, Fellproblemen, Störungen im Fellwechsel, Juckreiz, Ekzembildung, Infektanfälligkeit, aber auch Abmagerung und Appetitlosigkeit. Kräutergaben wirken gerade bei in die Jahre gekommenen Pferden besonders positiv aus. Die enthaltenen Sekundären Pflanzenstoffe helfen bei der Entgiftung und Entschlackung, unterstützen die Verdauung und verbessern Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.

Raufutterersatz
Zahnprobleme erkennt man durch langsames Fressen oder die sogenannte „Röllchenbildung“ beim Heufressen. Zahnprobleme galten früher als der absolut begrenzende Faktor für das Überleben älterer Pferde. Da Pferde auf die Aufnahme von Heu im Winter angewiesen sind, konnten oft viele Pferde das Gnadenbrot nicht lange genießen. Wer sein Heu nicht mehr fressen konnte war zum Verhungern verurteilt. Heutzutage beugt man Zahnproblemen durch regelmäßige Tierarztkontrollen vor. Hat das Pferd bereits wichtige Zähne verloren und ist nicht mehr in der Lage, Heu in seiner natürlichen Struktur zu fressen bedeutet das heute gottlob kein Todesurteil mehr. Heute besteht dank einem reichen Angebot an sinnvollen und gesunden Raufutteralternativen die Möglichkeit, auch dem alten Pferd mit Zahnproblemen den Raufutterbedarf von 1,5 Kilogramm Raufutter pro 100 Kilogramm Lebendgewicht zu decken. Aufgeweichte Heucobs können langfristig als Heuersatz gefüttert werden. Dabei ist bei den Heucobs auf genügend Struktur zu achten.

Verdauung mobilisieren
Da im Alter auftretende Verdauungsstörungen langfristig zu einer verminderten Nährstoffaufnahme führen, ist auf eine geregelte Verdauung besonderer Wert zu legen. Große, schlecht aufgeschlossene Getreidemengen, zu wenig oder qualitativ schlechte Rohfaser und der in den Grundfuttern bestehende Zinkmangel können zu Abmagerung führen. Verdauungsstörungen wie Fehlgärungen kann entgegengewirkt werden, indem ältere Pferde öfter mal Mash (Gemisch aus gekochtem Leinsamen mit Weizenkleie und Salz) gefüttert bekommen. Auch eine Unterstützung der Leber mit entsprechenden Kräutern kann die Verdauung ins Lot bringen.

Mehr Beweglichkeit durch Kräuter
Bewegungsstörungen durch altersgemäße Abnutzung führen oft zur reiterlichen Unbrauchbarkeit des Pferdes. Auch hier können spezielle Ernährungsmaßnahmen fruchten, wie z.B. der Einsatz spezifisch wirkender Kräuter wie Eisenkraut, Hagebutte oder Brennnessel in Verbindung mit einer geregelten Spurenelementversorgung, vor allem Mangan.

Ein kleiner Tipp
Ein allgemeinem Vitalitätsverlust sowie altersbedingtem Muskelabbau kann mit der Verfütterung von eigentlich für Hochleistungspferde entwickelten Futtermitteln entgegengewirkt werden. Eine ausgeklügelte Ernährung kann den Senioren noch lange gesund und bei gutem Wohlbefinden erhalten. Dass sich der Senior an manchen Tagen nicht ganz so wohl fühlt, sollte ihm einfach nachgesehen werden.

MASTERHORSE LEINÖL
Glänzendes Fell, erhöhte Dynamik; gut für Verdauung und Leistungbereitschaft.

MASTERHORSE LEINÖL

MASTERHORSE HEU-FLAKES
Bestes getrocknetes, bayerisches Wiesenheu (warmluftgetrocknet) mit leicht verwertbaren Nährstoffen.

MASTERHORSE HEU-FLAKES

MASTERHORSE NATURKORN-SENIOR
Müsli speziell für ältere Pferde, leicht verdaulich, mit hochwertigem Protein.

MASTERHORSE NATURKORN-SENIOR